立  竿  見  影
Li   Gan   Jian   Ying

“Errichte den Pfosten unter der Sonne und der Schatten erscheint sofort”

Die Kunst der Akupunktur liegt in der unmittelbar eintretenden Wirkung nach der Stimulation der Punkte. In etwa so, wie ein Schatten in dem Moment erscheint, indem ein Pfosten unter der Sonne errichtet wird. Die Effekte nach der Stimulation von Akupunkturpunkten sollten nach diesem Prinzip erfolgen und sofort eintreten.

Die Akupunktur ist eine aus China stammende Therapieform, die ihren Ursprung im System der antiken Chinesischen Medizin hat. Sie gehört zu den wichtigsten Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin. Im Mittelpunkt dieses Systems steht die Lebensenergie, chinesisch Qi genannt, auf deren Wirkungen alle inneren und äusseren Lebensfunktionen beruhen. Die TCM sieht den Menschen als ganzheitliches Wesen, das in die Natur von Yin und Yang eingebunden ist. Yin und Yang bilden die Basis des Naturgesetzes, sich gegenseitig bedingende und ergänzende Kräfte oder Energieformen, die die Lebensenergie Qi hervorbringen und umwandeln. Akupunktur verwendet körpereigene Systeme, um die Selbstheilungskräfte jedes Menschen zu unterstützen. So werden die Akupunkturpunkte auf verschiedene Art und Weise behandelt, wodurch wir Einfluss nehmen auf das Qi und den Körper zur Selbstheilung animieren.

Es können verschiedene Stimulationstechniken unterschieden werden:

Wird diese Stimulation mittels feiner Nadel vorgenommen spricht man von „Akupunktur“. Werden sie mittels Fingerdruck stimuliert spricht man von „Akupressur“. Bei der Anwendung einer Wärmeapplikation spricht man von „Moxibustion“. Werden sie mit einem Vakuum behandelt so spricht man von „Schröpfen“. Werden sie mit „schieben und schaben“ der Haut behandelt spricht man von „Gua Sha“.

Mittels Zungen- und Pulsdiagnose werden die inneren Zustände des Körpers verdeutlicht, was Aufschluss darüber gibt, wo und in welcher Form auf das Qi Einfluss genommen werden kann.


Shōnishin – japanische Kinderakupunktur

Shōnishin – Die Kindnadelung”

Shōni = Kind / Shin = Nadel oder Nadelung

Die aus Japan stammende Form der Kinderakupunktur orientiert sich am Grundwissen und dem Leitbahnsystem der Chinesischen Medizin und wird erfolgreich bei Säuglingen, Kleinkindern und Jugendlichen eingesetzt. Auch für Personen mit Nadelangst ist diese Methodik hervorragend geeignet. Die Behandlungsmethode gleicht einer sanften, nicht-invasiven Technik, wobei keine Nadelstimulation verwendet wird, sondern mittels Reiben, Streichen oder Klopfen Akupunkturpunkte oder Meridiane stimuliert werden, um eine schmerzlose Behandlung zu ermöglichen. Sie kann zusätzlich bei einer Kinder-TuiNa Massage angewendet oder gänzlich als Einzeltherapie eingesetzt werden.